Archiv | Oktober, 2014

der Schnee kommt und geht, die Welpen werden immer größer und die Nordlichter tanzen…

26 Okt

In den letzten beiden Wochen ist so einiges auf der Farm passiert. Wir hatten viele Leute hier (wie im vorigen Text erwähnt) und hatten sehr viel Spaß. Mit Sandro und Joel aus der Schweiz haben wir traditionell Käsefondue gegessen. In der Gamme haben wir auch nochmal gegrillt und uns lustige Geschichten erzählt. Wir haben eine Rampe errichtet, auf der wir dann im Winter fahren werden, aber dazu sicher später mal mehr. Der Schnee hat im Tal zwischendurch nochmal vorbei geschaut, ist aber wieder weiter gezogen. Oben am See, dem Altevatn, liegt Schnee und lässt uns schon erahnen wie schön es wohl hoffentlich bald sein wird. Wir fahren so lange wie möglich mit den Trainingswagen unsere Runden, da erst richtig viel Schnee liegen muss, damit wir mit den Schlitten auch gut und sicher durchkommen. Wir sind aber auf einem guten Weg in den Winter, denn die Temperaturen fallen und es fegt uns ein eisiger Wind um die Ohren. Mittlerweile haben wir auf wärmere Mützen und Handschuhe umgestellt und sehen sehr lustig aus. Die Mützen halten schön warm, haben jedoch den Nachteil, dass man nicht so gut hört. Das ist nicht immer so gut, da wir  reagieren müssen, wenn sich uns ein Auto nähert. Deswegen sind Blickkontakt und Absprache zwischen uns sehr wichtig. Etwas riskant wurde es am vergangenen Montag, da die Autos den Schnee auf den Strasse festgefahren hatten und es gut frierte. Da kamen wir bei den Abfahrten schon ins Rutschen und mussten auf ABS System fahren. Die Hunde mussten wir stark anfeuern und gut führen damit die nicht auf dumme Ideen kommen, plötzlich stehen bleiben oder gar in den Graben laufen um Schnee zu fressen. Dann sind noch mehr Konzentration und Absprache gefragt. Das Leithundtraining liessen wir ausfallen, da die Hunde uns von links nach rechts zogen. Gaben wir den Befehl nach links zu fahren und die Tiere liefen nach rechts, hatten wir keine Chance anzuhalten und ihnen zu erklären, dass es in die andere Richtung gehen sollte. Da wir in dieser Situation keine Autorität und Sicherheit hatten, liessen wir das. Am Dienstag fuhren wir mit Björn hoch zum Altevatn und schauten uns im Gelände um. Da dort genug Schnee liegt und die Verhältnisse gut sind, entschieden wir die Trainingsstrecke erneut zu verlängern. Deswegen montierten wir nachmittags Schneeketten auf die Trainingswagen und waren leicht genervt, als das nicht so klappte wie wir wollten.

die Ketten werden montiert

die Ketten werden montiert

Da die Ketten zu groß waren, mussten wir richtig ackern um die irgendwie passend auf die Reifen zu montieren. Hatten wir es geschafft, fiel uns auf, dass einige Kettenteile viel zu lasch herunterhingen oder dass die Kette des anderen Reifen losging. Als wir Björn von unseren Versuchen berichteten, schaute er mit danach und montierte die Ketten mit Manuel auf die Wagen. Natascha tränkte währenddessen die Hunde und machte sauber. Schlussendlich stellte sich herraus, dass wir es zu gut gemeint hatten und die Ketten so passend wie möglich auf die Reifen montieren wollten. Nur konnte das nicht gehen und war auch nicht schlimm. Björn verstrickte die Ketten so, dass alles irgendwie auf die Reifen passte. Hätten wir das gewusst, wären auch wir schneller fertig gewesen. 🙂 Da Wolfgang die Fliesen fertig verlegt hatte, nahm Manuel ihn noch mit auf eine Traningsrunde.

Manuel und Wolfgang

Manuel und Wolfgang

Da wir erneut Gäste auf dem Hof hatten, nahmen wir auch diese mit auf unsere Traningstouren. Kamilla und Robert aus Österreich machten schöne Fotos und freuten sich,  genau wie wir, über das wunderbare sonnige Wetter; Kaiserwetter wie sie es nannten. 🙂 Die Strecke ist nun 14 Kilometer lang. Ab jetzt schaffen wir es nur noch 2 Gespanne an einem Tag zu fahren. Ein Gespann am Vormittag und eins am Nachmittag. Dazwischen machen wir sauber, tränken die Hunde und gehen mit einigen älteren Hunden spazieren. So lange noch kein Schnee liegt, bekommen die Tiere Fleischsuppe und schlabbern die auch fleissig weg und sind richtig satt. Das macht sich morgens bemerkbar, wenn wir die Hunde vor unserer ersten Trainingsrunde tränken, laufen sie viel disziplinierter und brauchen erst oben am Altevatn wieder etwas zu trinken. Da dort ja Schnee liegt, fressen die Tiere diesen und uns bleibt das Eimer schleppen erspart. Wir haben dann mehr Zeit die Tiere zu streicheln. 🙂

Natascha in Fahrt :-)

Natascha in Fahrt 🙂

Björn und Regina werden die nächste Zeit nicht da sein und deswegen war noch viel zu tun auf der Farm. Wir beide hatten dadurch oftmals einen 12 Stunden Tag, der aber sehr schnell zu Ende ging. Am Donnerstag machten wir erneut eine Ladung Hundefutter. Wieder wurden 4 Tonnen Schlachtabfall verarbeitet, in Kisten verstaut und ins Kühlhaus verfrachtet. Um 23:00 Uhr fielen wir dann müde in unsere Betten. Mittlerweile füttern wir im Dunkeln und da die Uhr umgestellt wurde, ist es nun schon um 16:00 – 16:30 Uhr dunkel. Auch wenn die Dunkelheit doch oft etwas Unheimliches an sich hat, müssen wir zugeben, dass sie auch ganz tolle Momente bereit hält. Wenn man abends, im Dunkeln, zwischen 72 heulenden Huskies steht, in den Himmel blickt und dabei den tanzen Nordlichter zuschauen darf, dann hat man das Gefühl an einem wunderbaren Ort zu sein. Wir hatten die letzten 2 Wochen sehr viel Glück und durften einige Abende schöne Nordlichter bewundern. Mit Robert und Kamille fuhren wir eines Abends an den Altevatn und machten eine kleine Nordlichtsafari. 🙂

Nordlichter

Nordlichter

Am Wochenende bekamen wir noch einige Anweisungen und Erklärungen von Björn und Regina. Wir beide feuen uns auf die kommende Zeit und hoffen, dass keine großen Zwischenfälle auftreten, damit wir die Zeit auch weiterhin geniessen können. Die Welpen werden immer schneller und laufen frohen Mutes über den Hof. Mitlerweile können alle sitzen wenn es ein Leckerchen gibt. 🙂 Wir werden morgens immer von ihren Lauten wach. Es wird fleissig gekämpft und gespielt. 🙂

 

PS: auch diesmal haben wir wieder Bilder in der Gallerie. Vielen Dank an Robert und Kamilla, die schöne Fotos von uns gemacht haben!

viele helfende Hände und neugierige kleine Pfoten…

11 Okt

Auch wenn Natascha sich nach dem Unfall mit dem Trainingswagen ausruhen musste, konnten wir dies nicht von „ihren“ 3 Gespannen verlangen. Somit fuhr Madita diese während ihrer Zeit in Norwegen und erledigte auch andere Arbeiten, wie sauber machen, mit füttern und Hundefutter zersägen. Auch Linda, die 2011 Hundetrainerin gewesen war, fuhr einige Male damit Natascha genug Zeit hatte fit zu werden. Björn und Regina hatten viel Verständnis und umsorgten alle farbelhaft. Ein großes Dankeschön an alle von Nataschas Seite aus, für die es nicht immer einfach war die anderen schufften zu sehen während sie im Bett lag und das Knie pflegte. Gott sei Dank war das am Freiatg, den 10.10.14 vorbei. Voller Freude stieg sie erneut auf den Wagen genoss die Fahrt. Selber lenken und fahren ist schon anders als auf dem Wagen sitzen oder von drinnen zuschauen. Linda und Regina, die noch immer mit anspannen, sind eine grosse Hilfe und erleichterten Natascha die Arbeit noch etwas. Vom Schwager Björns bekam Natascha eine Kniestütze, die sie während der Arbeit draussen trägt. Wie ihr seht, sind wir hier bestens versorgt und Natascha wird wieder fit! Und nun, meine lieben Damen und Herren kommen wir zum Wetter. Ein allbekanntes Thema, welches wir beide etwas vertiefen möchten. Kurz gesagt, es ist der Knaller! B-) Die Temperaturen fallen und die Sonne scheint ohne Unterlass. Wir haben einfach traumhaftes Wetter und geniessen jeden Tag! So kann es ruhig bleiben 🙂

Altevatn und die Berge

Altevatn und die Berge

Auch wenn wir das Land nicht weit bereisen, lernen wir dennoch viel über norwegens Kulturen kennen. Gut, dass wir lecker essen und auch alles Mögliche probieren, wisst ihr ja schon, auch dass wir hier schon das ein oder andere Produkt selber gemacht haben, dennoch möchten wir euch einige der Köstlichkeiten aufzählen, damit ihr diese mal nachschlagen und neidsich werden könnt. 😉 Vorige Woche haben wir gegrillten Wal gegessen; nein natuerlich keinen ganzen; nur einzelne Filets, die erst im Abgang „fischig“ schmecken. Walfleisch ist sehr festes Fleisch und man hat wie gesagt erst im letzten Moment den Fischgeschmack im Mund (Ein Wal ist ein ja eigentich auch ein Säugtier)An einem Stück Rehntierfleisch, eher Speck, hat Natascha ungelogen über ne halbe Stunde gekaut. Der Kiefer war ständig in Bewegung und der Kauapparat lief auf Hochtour. Linda und Manuel bekamen sich vor Lachen nicht mehr ein und machten schon Witze. „ja ja morgen gibt es dann Eier mit SPECK und zum Dessert SPEKulatius“. 🙂  In der selbstgebauten Gamme verbrachten wir einen netten Grillabend.

die Gamme

die Gamme

Ich glaube Regina hat noch nie einen Kuchenteig gesehen, der so passgenau und hauchdünn ausgerollt war. Sie deligierte Natascha den Mürbeteig für ihren leckeren Kuchen herzustellen und Manuel rollte diesen dann millimtetergenau auf das, ans Backblech abgemessene, Backpapier aus. Was von uns lieb gemeint war, entpuppte sich als Fehler. Denn wie ihr alle wisst, muss Mürbeteig schnell ausgerollt werden und krümmlig bleiben. Aha wusstet ihr nicht, wir auch nicht. 🙂 Somit war sie nicht ganz zufrieden mit unserem Ergebnis und packte alles sammt Backblech in den Kühschrank. Dies führte dazu, dass der Teig doch wieder fest wurde und der Kuchen gebacken und auch gegessen werden konnte. 🙂 Die sogenannten Lefser sind der absolute Renner und schmecken einfach super lecker. Schön dick mit Buttercreme bestrichen, sind sie nicht gerade leichte Kost aber ab und zu soll man sich ja etwas gönnen. 😉 Natürlich essen wir auch viel frischen Fisch und vielen verschiedenen Varianten, wie zum Beispiel als Fischsuppe und Filet. Mit Linda veranstalten wir so gut wie jeden Abend einen Filmabend und reichen dazu Nutellabrot, Chips, Kekse und leckere Getränke. Alle vorherigen Hundetrainer haben hier in Norwegen an Gewicht verloren, ob uns beiden das auch passiert, daran zweifeln wir momentan noch aber noch ist ja nicht aller Tage Abend. 🙂

Die Samen sind ein Urvolk Norwegens. Sie leben meist im Norden Norwegens und treiben ihre Rentierherden im Frühjahr hinaus und sammeln diese im Herbst wieder. Auch wenn nur noch eine geringe Prozentzahl hauptberufliche Rehntierzüchter sind, hat dieses Tier doch immer noch einen hohen Stellenwert in ihrer Gesellschaft. Der sogenannte Joik ist ein Gesangstil, der an eine Mischung aus Jodeln und indianischen Gesängen erinnert. Wir haben uns schon Lieder angehört und finden die Musik sehr beruhigend. Einige Samen haben wir schon kennengelernt. Damit sie sich im Winter auch in der Sauna aufwärmen können, wird diese neu gefliesst. Deswegen reiste Björns Schwager an und werkelte fleissig. Zuerst mussten Manuel und ich die Sauna aber ausräumen und das Material gut verstauen, damit es zügig vorangehen konnte.

Sauna ausräumen

Sauna ausräumen

Nataschas Trainingswagen musste neu in Schuss gebracht werden. Ihre Lenkstange war etwas verzogen, ob das am Unfall gelegen hat, wissen wir nicht, ist auch egal, jetzt ist sie wieder gerade. 🙂 Den Welpen kann man beim Wachsen zusehen. Es ist so lustig zu sehen wie der kleine Bauch immer dicker wird, sobald mehr Hundefutter die Speiseröhrer runterrutscht. Die Welpen werden immer grösser und entwickeln Charachter. Wir gehen jetzt schon ein wenig mit ihnen spazieren und Regina lernt ihnen ihre Namen und einige Befehle wie: Sit=sitzen und hiet hiet= es gibt Futter usw. Es ist sehr interessant zuzusehen wie schnell die Tiere lernen und verstehen. Wir toben fleissig mit ihnen und einige Welpen hingen schon in Nataschas Haaren oder sitzen auf ihr, wenn sie sich auf den Boden legt. Mit ihren kurzen Beinen hüpfen sie durchs Gras und finden andauernd neue interessante Sachen. Die Hundemutter, Kaissa, ist natürlich immer dabei und passt nach ihren Rackern auf. Im Zusammenhang mit Spitzbergen ( da haben sie letztes Jahr ihre Expedition gemacht) haben sich Regina und Björn Namen für die 7 Welpen überlegt…

Zeipel und Bodlaj

Zeipel und Bodley

Da die anderen Hunde sehr gut drauf sind, wurde die Trainingsstrecke erweitert und wir fahren nun bis zum Bootshafen. Es geht also nochmal ein gutes Stück rauf und dann wieder etwas runter bis an den Hafen. Nach einer Trinkpause geht es dann weiter zurück bis ins Tal, wo dann, wie immer, das Leithundtraining stattfindet…

 

PS: neue Fotos in der Gallerie