In den letzten beiden Wochen ist so einiges auf der Farm passiert. Wir hatten viele Leute hier (wie im vorigen Text erwähnt) und hatten sehr viel Spaß. Mit Sandro und Joel aus der Schweiz haben wir traditionell Käsefondue gegessen. In der Gamme haben wir auch nochmal gegrillt und uns lustige Geschichten erzählt. Wir haben eine Rampe errichtet, auf der wir dann im Winter fahren werden, aber dazu sicher später mal mehr. Der Schnee hat im Tal zwischendurch nochmal vorbei geschaut, ist aber wieder weiter gezogen. Oben am See, dem Altevatn, liegt Schnee und lässt uns schon erahnen wie schön es wohl hoffentlich bald sein wird. Wir fahren so lange wie möglich mit den Trainingswagen unsere Runden, da erst richtig viel Schnee liegen muss, damit wir mit den Schlitten auch gut und sicher durchkommen. Wir sind aber auf einem guten Weg in den Winter, denn die Temperaturen fallen und es fegt uns ein eisiger Wind um die Ohren. Mittlerweile haben wir auf wärmere Mützen und Handschuhe umgestellt und sehen sehr lustig aus. Die Mützen halten schön warm, haben jedoch den Nachteil, dass man nicht so gut hört. Das ist nicht immer so gut, da wir reagieren müssen, wenn sich uns ein Auto nähert. Deswegen sind Blickkontakt und Absprache zwischen uns sehr wichtig. Etwas riskant wurde es am vergangenen Montag, da die Autos den Schnee auf den Strasse festgefahren hatten und es gut frierte. Da kamen wir bei den Abfahrten schon ins Rutschen und mussten auf ABS System fahren. Die Hunde mussten wir stark anfeuern und gut führen damit die nicht auf dumme Ideen kommen, plötzlich stehen bleiben oder gar in den Graben laufen um Schnee zu fressen. Dann sind noch mehr Konzentration und Absprache gefragt. Das Leithundtraining liessen wir ausfallen, da die Hunde uns von links nach rechts zogen. Gaben wir den Befehl nach links zu fahren und die Tiere liefen nach rechts, hatten wir keine Chance anzuhalten und ihnen zu erklären, dass es in die andere Richtung gehen sollte. Da wir in dieser Situation keine Autorität und Sicherheit hatten, liessen wir das. Am Dienstag fuhren wir mit Björn hoch zum Altevatn und schauten uns im Gelände um. Da dort genug Schnee liegt und die Verhältnisse gut sind, entschieden wir die Trainingsstrecke erneut zu verlängern. Deswegen montierten wir nachmittags Schneeketten auf die Trainingswagen und waren leicht genervt, als das nicht so klappte wie wir wollten.
Da die Ketten zu groß waren, mussten wir richtig ackern um die irgendwie passend auf die Reifen zu montieren. Hatten wir es geschafft, fiel uns auf, dass einige Kettenteile viel zu lasch herunterhingen oder dass die Kette des anderen Reifen losging. Als wir Björn von unseren Versuchen berichteten, schaute er mit danach und montierte die Ketten mit Manuel auf die Wagen. Natascha tränkte währenddessen die Hunde und machte sauber. Schlussendlich stellte sich herraus, dass wir es zu gut gemeint hatten und die Ketten so passend wie möglich auf die Reifen montieren wollten. Nur konnte das nicht gehen und war auch nicht schlimm. Björn verstrickte die Ketten so, dass alles irgendwie auf die Reifen passte. Hätten wir das gewusst, wären auch wir schneller fertig gewesen. 🙂 Da Wolfgang die Fliesen fertig verlegt hatte, nahm Manuel ihn noch mit auf eine Traningsrunde.
Da wir erneut Gäste auf dem Hof hatten, nahmen wir auch diese mit auf unsere Traningstouren. Kamilla und Robert aus Österreich machten schöne Fotos und freuten sich, genau wie wir, über das wunderbare sonnige Wetter; Kaiserwetter wie sie es nannten. 🙂 Die Strecke ist nun 14 Kilometer lang. Ab jetzt schaffen wir es nur noch 2 Gespanne an einem Tag zu fahren. Ein Gespann am Vormittag und eins am Nachmittag. Dazwischen machen wir sauber, tränken die Hunde und gehen mit einigen älteren Hunden spazieren. So lange noch kein Schnee liegt, bekommen die Tiere Fleischsuppe und schlabbern die auch fleissig weg und sind richtig satt. Das macht sich morgens bemerkbar, wenn wir die Hunde vor unserer ersten Trainingsrunde tränken, laufen sie viel disziplinierter und brauchen erst oben am Altevatn wieder etwas zu trinken. Da dort ja Schnee liegt, fressen die Tiere diesen und uns bleibt das Eimer schleppen erspart. Wir haben dann mehr Zeit die Tiere zu streicheln. 🙂
Björn und Regina werden die nächste Zeit nicht da sein und deswegen war noch viel zu tun auf der Farm. Wir beide hatten dadurch oftmals einen 12 Stunden Tag, der aber sehr schnell zu Ende ging. Am Donnerstag machten wir erneut eine Ladung Hundefutter. Wieder wurden 4 Tonnen Schlachtabfall verarbeitet, in Kisten verstaut und ins Kühlhaus verfrachtet. Um 23:00 Uhr fielen wir dann müde in unsere Betten. Mittlerweile füttern wir im Dunkeln und da die Uhr umgestellt wurde, ist es nun schon um 16:00 – 16:30 Uhr dunkel. Auch wenn die Dunkelheit doch oft etwas Unheimliches an sich hat, müssen wir zugeben, dass sie auch ganz tolle Momente bereit hält. Wenn man abends, im Dunkeln, zwischen 72 heulenden Huskies steht, in den Himmel blickt und dabei den tanzen Nordlichter zuschauen darf, dann hat man das Gefühl an einem wunderbaren Ort zu sein. Wir hatten die letzten 2 Wochen sehr viel Glück und durften einige Abende schöne Nordlichter bewundern. Mit Robert und Kamille fuhren wir eines Abends an den Altevatn und machten eine kleine Nordlichtsafari. 🙂
Am Wochenende bekamen wir noch einige Anweisungen und Erklärungen von Björn und Regina. Wir beide feuen uns auf die kommende Zeit und hoffen, dass keine großen Zwischenfälle auftreten, damit wir die Zeit auch weiterhin geniessen können. Die Welpen werden immer schneller und laufen frohen Mutes über den Hof. Mitlerweile können alle sitzen wenn es ein Leckerchen gibt. 🙂 Wir werden morgens immer von ihren Lauten wach. Es wird fleissig gekämpft und gespielt. 🙂
PS: auch diesmal haben wir wieder Bilder in der Gallerie. Vielen Dank an Robert und Kamilla, die schöne Fotos von uns gemacht haben!